Adenomyose - eine Krankheit, über die viele womöglich gar nicht Bescheid wissen. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die jede 10. Frau* betrifft. In ihrem Krankheitsbild finden sich starke Parallelen zu Endometriose , die vielen womöglich eher ein Begriff ist. Im heutigen Blogbeitrag erfährst du alles über Adenomyose - von den Symptomen über die verschiedenen Arten bis hin zu Behandlungsmöglichkeiten. Außerdem klären wir die Frage, wie sich Adenomyose von Endometriose unterscheiden lässt.
*Mit dem Begriff “Frau” sind in diesem Beitrag weiblich gelesene Personen gemeint.
Wie äußert sich Adenomyose?
Wie äußert sich Adenomyose und was ist hiermit genau gemeint? Adenomyose beschreibt Veränderungen innerhalb der Gebärmutter , bei denen die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) in die Muskelschicht der Gebärmutter (Myometrium) einwächst. Dabei kann sich die Größe der Gebärmutter um das Doppelte oder sogar Dreifache vergrößern. Adenomyose tritt häufig bei Mehrgebärenden auf und bei Personen, bei denen sich die ersten Symptome der Wechseljahre bemerkbar machen. Seltener tritt sie bei Personen unter 20 Jahren auf.
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Arten von Adenomyose
Grundsätzlich kann zwischen zwei Arten der Adenomyose unterschieden werden, je nach Größe und Verbreitung der Adenomyoseherden. Welche das sind, erfährst du jetzt.
Fokale Adenomyose
Diese Art von Adenomyose nennt sich auch Adenomyom. Dabei handelt es sich um einen gutartigen Mischtumor aus Drüsen- und glattem Muskelgewebe. Dieser tritt innerhalb des Myometriums auf, also der Schicht der Gebärmutterwand, die aus glatter Muskulatur besteht.
Diffuse Adenomyose
Die diffuse Adenomyose ist die häufigste Art der Adenomyose. Sie entsteht in einem großen Teil des Myometriums und sorgt dafür, dass sich die Gebärmutter stark vergrößert. Zusätzlich kann je nachdem, wo das Endometriumgewebe im Myometrium liegt, noch einmal zwischen oberflächlicher und tiefer Adenomyose unterschieden werden.
Adenomyose: Die Symptome
Genau wie bei Endometriose ist auch bei Adenomyose die Liste der möglichen Symptome recht lang. Folgende Symptome können beispielsweise mit der Krankheit einhergehen:
- Schmerzhafte (Dysmenorrhoe) und starke Periodenblutungen (Menorrhagie)
- Schmerzen beim oder nach dem Geschlechtsverkehr (Dyspareunie)
- Schmerzhafter Stuhlgang
- Unfruchtbarkeit
-Allg. Erschöpfung, Müdigkeit u. Depressionen
-Schmerzen im Darmbereich, vor allem während der Periode, Durchfall, Blähungen
-Nervenschmerzen, z.B. im Bereich des Unterkörpers und der Beine
Adenomyose: Diagnose
Hast du den Verdacht, dass bei dir eine Adenomyose vorliegt, solltest du zunächst ausführlich mit deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen über deine Symptome sprechen. Dadurch kann die Stellung der Diagnose entsprechend erleichtert werden.
Für die Feststellung einer Adenomyose muss dann ein vaginaler Ultraschall gemacht werden. Hierdurch wird dann außerdem ersichtlich, ob der Uterus durch die Adenomyose vergrößert ist, oder die Gebärmuttermuskelwand auffällig geformt ist. Um die Diagnose zu bestätigen, erfolgt dann oft auch eine Magnetresonanztomographie (MRT).
Ist Adenomyose schlimm?
Bei Adenomyose handelt es sich um eine chronische Erkrankung der Gebärmutter. Ähnlich wie bei der Endometriose leiden Betroffene oft unter starken Schmerzen und auch diese Krankheit kann eine Schwangerschaft verhindern und das Leben der Betroffenen grundsätzlich sehr einschränken.
Was ist der Unterschied zwischen Adenomyose und Endometriose?
Lange wurde die Adenomyose als Unterform der Endometriose beschrieben - das ist aber nicht ganz richtig. Dennoch ist es nicht so leicht, die beiden gynäkologischen Erkrankungen genau abzugrenzen, denn bei vielen Personen treten sowohl Adenomyose als auch Endometriose gleichzeitig auf. Verwirrend kann es dann auch sein, dass Adenomyose in der Medizin häufig als innere Endometriose bezeichnet wird. Du möchtest mehr über Endometriose erfahren? Dann schau mal hier nach.
Du fragst dich jetzt womöglich, wie sich die beiden Krankheiten abgrenzen lassen. Ebenso wie bei der Endometriose, kommt es bei der Adenomyose zu Wucherungen aus Endometrium. Der Unterschied? Bei der Adenomyose entstehen diese Wucherungen in der Muskelschicht der Gebärmutterwand (Myometrium) und bei der Endometriose bildet sich das Gewebe außerhalb der Gebärmutter - zum Beispiel an den Eierstöcken oder im Bauchraum.
Was kann gegen Adenomyose getan werden?
Zur Behandlung einer Adenomyose kann sowohl auf chirurgische als auch nicht-operative Maßnahmen zurückgegriffen werden. Hier muss zunächst abgewägt werden, ob die Patientin oder der Patient den Erhalt der Gebärmutter wünscht oder die Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist. Welche Behandlungsmethoden es hier beispielsweise gibt, erfährst du jetzt.
Hysterektomie
Die Hysterektomie, also die operative Entfernung der Gebärmutter, gilt als wirksamste Behandlung bei Adenomyose. Sie wird jedoch nur bei Patientinnen und Patienten durchgeführt, die keine Schwangerschaft mehr wünschen und bei denen eine medikamentöse Behandlung keine erwünschte Wirkung erzielen konnte. Durch die Entfernung der Gebärmutter verschwinden die Blutungen und die Schmerzen bessern sich.
Hormonelle Behandlung
Eine mögliche Therapie besteht darin, dem Körper Gestagene in Form von oralen Verhütungsmitteln oder der Hormonspirale zuzuführen. Auch die Behandlung mit GnRH-Agonisten - also eine Substanz, die den Körper daran hindert, Sexualhormone herzustellen - ist möglich. Die Substanz sorgt dann dafür, dass die Patientin oder der Patient künstlich in die Wechseljahre versetzt wird. Bei dieser Therapieform kann es zur Größenreduktion der Gebärmutter sowie zur Verringerung der Adenomyose Symptome kommen. Werden die Medikamente abgesetzt, treten die Symptome jedoch meist nach einer bestimmten Zeit wieder auf.
Embolisation
Bei der sogenannten Embolisation wird den entsprechenden Adenomyose Arealen die Blutzufuhr entzogen. Die Embolisation wird von einem Radiologen durchgeführt, der mithilfe eines Katheters die Blutzufuhr der zugewucherten Areale stoppt. Das Ergebnis? Die Adenomyose wird geschrumpft und die Symptome werden weniger oder verschwinden sogar ganz. Die Blutversorgung der Gebärmutter bleibt dabei unberührt.
Was löst Adenomyose aus?
Vielleicht fragst du dich jetzt, wodurch Adenomyose denn eigentlich ausgelöst wird. Wie auch bei der Endometriose, sind die Ursachen bei der Adenomyose noch nicht geklärt . Vorbeugen lässt sich diese Erkrankung daher leider nicht. Es gibt jedoch verschiedene Theorien über die Entstehung einer Adenomyose.
Studien zeigen beispielsweise, dass Operationen an der Gebärmutter ein Risiko darstellen. So können hierbei möglicherweise Zellen der Gebärmutterschleimhaut in die Muskelschicht gelangen.
Die Krankheit tritt außerdem häufiger bei Frauen auf, die bereits mehrfach gebärt haben. Durch Entzündungsprozesse, die im Zeitraum kurz nach der Geburt auftreten, könnte es zu einer Lockerung von Zellverbindungen kommen. Dadurch könnten sich Zellen aus dem Gefüge lösen und in die falsche Schicht geraten.
Eine Möglichkeit ist auch, dass die Krankheit angeboren ist oder dass Stammzellen aus dem Knochenmark den Weg über die Blutgefäße in den Gebärmuttermuskel finden und sich hier zu Schleimhautzellen differenzieren.
Kann ich mit Adenomyose Kinder bekommen?
Auch diese Erkrankung einen Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben kann, ist eine Schwangerschaft nicht ausgeschlossen . Sollte es jedoch nicht möglich sein, auf natürlichem Wege schwanger zu werden, werden die Ärztin oder der Arzt weitere Behandlungsoptionen aufzeigen. Grundsätzlich ist es jedoch sinnvoll, die Gebärmutter dann vorab auf eine Kinderwunschbehandlung vorzubereiten, zum Beispiel durch eine ovarielle Stimulation.